Freitag, 18. Dezember 2015

Valparaiso

Nur 150 Kilometer von Santiago entfernt, liegt die Hafenstadt Valparaíso. Sie ist bekannt fuer ihre bunten Hauser an den Haengen. Mir hat die Stadt auf Anhieb gefallen: bunt, laut, farbenfroh, ueberall Maerkte, immer was los. Hab auch hier wieder eine Walking-Tour mitgemacht und dabei sogar 2 Augschburger getroffen. Ausserdem war Laura noch da, eine Freundin aus Buenos Aires. Auf der Tour waren wir unterwegs auf den Huegeln der Stadt, hatten tolle Ausblicke und Einblicke in das Leben hier. Valparaíso war einst die reichste Stadt von Suedamerika, denn alle Schiffe aus Europa legten hier an, nachdem sie das Kap Hoorn umrundet hatten. Doch seit dem Panamakanal 1914 und einem schweren Erdbeben kurz davor, das die halbe Stadt in Schutt legte, hat sich die Wirtschaft drastisch verschlechtert. Die praechigen, mittlerweile in die Jahre gekommenen Gebauede zeugen von diesem goldenen Zeitalter als Hafenmetropole. Die Stadt hat bis heute mit wirtschaftlichem Niedergang, Kriminalitaet und Armut zu kaempfen, die Haupteinnahmequelle ist heute der Tourismus. Valparaíso ist ausserdem bekannt fuer seine Strassenkunst, die die Stadt so herrlich bunt und froehlich macht. Es gibt an jeder Ecke Graffitis, Mosaike zieren die tausend Stufen an den Haengen und alles ist irgendwie bemalt. Abends haben wir noch ein Asado im Hostel von Laura gemacht, war ein sehr witziger Abend. :)


Bei Lauri im Hostel :) Wiedervereint

Viele bunte Treppen

 


Schwoba unter sich



Graffitis everywhere :)

Santiago de Chile

Von Mendoza ging es weiter nach Santiago de Chile ueber die Anden. Diese Fahrt war wunderschoen. Die Strasse grub sich durch Flussbetten, Felsen und die schneebedeckten Andengipfel. Das Gestein hatte die unterschiedlichsten Farben: von grausilber bis gelb war alles dabei. Da sollte man mal ausnahmsweise nicht pennen im Bus. Nach ca. 3 Stunden Fahrt von Mendoza habe ich dann die chilenische Grenze erreicht. Dort mussten wir ueber 3 Stunden warten, bis alles gecheckt war.... Sehr nervig! Doch nachdem es endlich geschafft war, ging es nochmal eine atemberaubende Serpentinenstrecke nach unten Richtung Santiago.

Die Anden!

Grenze zu Chile hoch oben in den Bergen

Da gings wieder runter!


Am naechsten Tag hab ich mich auf grosse Erkundungstour durch Santiago begeben. Zuerst war ich auf dem "Cerro San Cristóbal", einem Auslaeufer der Anden, der bis in die Stadt reicht und mit der weissen Marienstatue auf dem Gipfel eines der Hauptwahrzeichen der Stadt ist. Hoch gings mit einer Seilbahn, oben gab es dann eine tolle Aussichtsplattform, um die Aussicht auf die Stadt zu geniessen. Mir hat es dort super gefallen, ein ruhiger und stiller Ort. Auf diesem Berg hielt Johannes Paul II. 1987 eine Messe, sehr bekanntt deshalb bei den Einwohnern. Dort oben war auch bereits eine riesige Holzkrippe aufgestellt und einer spielte Jingle-Bells mit der Panfloete. Da kommt Weihnachtsfeeling auf bei ueber 30 Grad .... :D


Gut dass es Selbstausloeser gibt

Hing ziemlicher Smog ueber der Stadt



Nachmittags war ich noch bei einer Free-Walking-Tour. Sowas ist immer supergut, man muss sich um nix kuemmern, bekommt interessante Infos und kostet nix. Los gings am "Mueso de Bellas Artes". Von dort sind wir zum "Plaza de Armas", dem bekanntesten Platz im Herzen von Santiago. Hier findet man zahlreiche interessante Gebauede: Post, Museum und die Kathedrale. Die Kathedrale war sehr beeindruckend: riesengross und in schummriges Licht getaucht, die Fenster sind naemlich sehr Klein wegen der hohen Erdbebengefahr. Danach gings an den "Palacio de Moneda", den Praesidentenpalast. Dort erfuhren wir viel Interessantes ueber Chiles politische Vergangenheit und die Militaerdiktatur unter Pinochet, die die Bevoelkerung bis heute in 2 Lager spaltet. Zuletzt waren wir noch im ehemaligen Finanzviertel von Santiago. Die Tour war klasse. Man hat so viel gelernt ueber Land, Leute, Kultur und Politik.

Strassenkunst in Santiago

Mueso Historico Nacional am Plaza de Armas

In der Kathedrale von Santiago

Von links nach rechts: Post und das gelbe Geschichtsmuseum

Hier residiert der Praesident

Ich vor der Kathedrale


Am naechsten Tag in Santiago habe ich ein typisches chilenisches Getraenk probiert: "Moto con Huesillos". Besteht aus Pfirsich, Pfirsichsaft und eingelegtem Weizen. Pappsuess aber gut, wird uebrall auf der Strasse verkauft. Ausserdem war ich noch auf dem "Cementerio de Santiago", dem Friedhof. Der war beeindruckend gross! Wie eine eigene Stadt mit eigenen Strassennamen und Schildern. Man kann quasi mit dem Auto vor die Urnen fahren. Die Graeber sind zum Teil richtige Gebauede, je nach Reichtum der Familien.

Moto con Huesillos

Strasse im Friedhof

Viele Graeber und Urnen hatten sogar Weihnachtsdeko


Sonntag, 13. Dezember 2015

Anden und Wein - Mendoza

So nun bin ich also wirklich allein unterwegs. 16 Stunden hat meine Fahrt nach Mendoza gedauert. Mendoza liegt nahe an der Grenze zu Chile am Fusse der Anden und ist das Zentrum des argentinischen Weinanbaus. Fast alle Weine aus Argentinien kommen hierher, denn das trockene, milde Klima bietet die perfekten Bedingungen um Trauben anzubauen. Der bekannteste argentinische Rotwein ist der Malbec. Hier in Mendoza findet man fast nur Rotwein und es gibt mehr als 1200 Bodegas in der Umgebung (Weingueter).



An meinem ersten Tag konnte ich zum Glueck bald ins Hostel einchecken. Hab dann noch ein wenig die Stadt erkundet, war am Plaza Independencia, am Regierungsbeauede und im riesigen Park Sant Martin. Mendoza ist wirklich sehr gruen, beschaulich, ruhig und besticht durch seine malerische Lage mit den Andenpanorama im Hintergrund. Abends war ich mit Laura aus Australien und Bas aus Holland vom Hostel noch beim Essen.

Im Park St. Martin



Heute bin ich vormittags zu einer Weintour aufgebrochen, ein Must-Do hier! Die Fahrt fuehrte uns nach Maipu, das Zentrum des Weins im Sueden von Mendoza. Dort reiht sich eine Weinkellerei an die naechste, die Landschaft ist gepraegt von den Weinbergen und man muss geradezu eine Weinprobe machen. Wir waren in 3 verschiedenen Bodegas: "Cavas de Don Arturo"; "Carinae" und "Familia Cecchin". Dort haben wir jeweils eine Fuerhung durch die Produktion und die Weinberge bekommen, alle 3 Firmen sind Familienunternehmen mit langer Tradition und die Produkte werden ausschliesslich hier vertrieben. Das alles zu sehen war sehr interessant und bei den Weinproben lernten wir dann noch so einiges ueber den Geschmack und die Aromen der verschiedenen Weine. Nach 3 Weinproben, angefangen am Morgen hat es dann aber echt gereicht, ist direkt in den Kopf gestiegen bei der Hitze auch noch :D War auf jeden Fall einen Besuch wert, wunderschoen die Weinregion!

Bin jetzt perfekt im Weinprobieren :)



Im Weinkeller



Morgen werde ich dann wohl direkt weiterfahren nach Santiago de Chile.... Auf jeden Fall ein gelungener Start meiner Reise. Gracias Mendoza!
PS: Auf einer argentinischen Tastatur gibt es keine Umlaute.... nicht wundern also :P

Freitag, 11. Dezember 2015

Adiós Buenos Aires

So nun ist es wohl wirklich so weit. Hatte gestern meinen Abschied hier, haben nochmal alle zusammen auf der Dachterrasse gegrillt und die laue Sommernacht genossen. Dann hab ich mich schweren Herzens von meinen Leuten verabschiedet. Nun sind die Rucksäcke gepackt, ich warte nur noch auf meinen Vermieter, um meinen Schlüssel abzugeben und dann geht es auch schon los. Verrückt, wie schnell doch die Zeit vergangen ist. Ich bin sehr dankbar diese Erfahrung, denn ich habe unendlich viel gewonnen: neue Horizonte, andere Kulturen und wunderbare Freunde. Die Zeit hier war eine der besten in meinem Leben. Nun hoffe ich, dass alles glatt geht und ich gut in meine Reise starte. Bin schon ein wenig nervös, da ich zum ersten Mal alleine unterwegs bin. Aber es wird bestimmt alles gut. Drückt mir die Daumen! Wir sehen uns bald! :) Und ich berichte natürlich, sobald wie möglich von meiner ersten Reisestation.